„Muasch wieder in die Gilf…“, hört Franz seine Frau sagen, wenn er morgens um 5 das Haus verlässt.
Tausende Male war er schon dort, meist um halb sechs, vor allem nach Regen. Zügig, noch vor den ersten Besuchern, geht Franz den Ratschingser Bach entlang, steigt Serpentinen hoch, durch bemooste Felswände und dichten Wald, über ihm der Himmel, unter ihm schäumende Becken, vor ihm donnernde Wasserfälle. Das Naturdenkmal zwischen Stange und Jaufensteg ist eine der spektakulärsten begehbaren Schluchten im Alpenraum. Und Franz hält sie in Schuss. Er kennt den Weg blind, weiß aber nie, was ihn erwartet. Deshalb zählt für ihn jeder Tag. Schließlich wollen mehr als
70.000 Besucher die Klamm jedes Jahr erleben.