Hans, ein kerniges Original aus Ridnaun im Portrait
Die letzten Nebelschwaben ziehen am Bergrücken vorbei und in der Luft liegt die Frische eines neuen Sommermorgens auf der Moarerbergalm in Ridnaun. Hans ist seit halb 6 Uhr wach und bereitet sich vor, wie jeden Morgen auf das Joch hochzusteigen, um das Vieh zu beobachten. „Ein guter Hirte muss wissen, wo das Vieh umgeht – Du musst zum Vieh hingehen, jeden Tag mindestens einmal, um sicher zu sein, dass ihm nichts fehlt.“ Welches Vieh sich wo aufhält, kann Hans nach 30 Jahren Erfahrung sogar mit geschlossenen Augen beurteilen – der Klang der 130 Schellen ist ausreichend, um sogar im dichten Nebel einschätzen zu können, wo sich die Tiere befinden. Jedes Kalb hat ein besonderes Merkmal, und Hans kennt sie alle – genauso wie das Vieh seinen Hirten kennt.