Die Sage vom Pfeifer Huisele

Geboren wurde Pfeifer Huisele um 1620 in Flading im Ratschingstal. Seine Eltern waren arme Bauersleute, Not und Elend gehörten zu seiner Kindheit. Schon als Kind war er ein Nichtsnutz und Tunichtgut. Er wurde ein eher arbeitsscheuer, dabei witziger und schlauer Bauernknecht. Sein für ihn zu arbeitsreiches Leben gefiel ihm nicht und somit schloss er einen Pakt mit dem Teufel. Huisele war nun ein Hexenmeister und hatte Macht über Tiere, Menschen und das Wetter. Er konnte sich sogar in Tiere verwandeln. Einmal wurde ihm dies aber zum Verhängnis.

Es war ein heißer Sommertag und Huisele fühlte einen mächtigen Durst. Da verwandelte sich der Zauberer in eine Fliege, flog in das nächste Bauernhaus und kroch durch das Schlüsselloch in die Milchkammer. Die Fliege trank von der Milch, bis sie mitten in die Schüssel hineinfiel und den Rand nicht mehr erreichen konnte. Zum größten Schrecken kam die Bäuerin daher. Als sie die Fliege in der Milch zappeln sah, griff sie mit dem Zeigefinger hinein und schleuderte das Tier auf den Boden. Als Huisele aber wieder auf festem Grunde stand, fühlte er sich wieder kräftig und konnte sich davonmachen.

Nach zahlreichen Sünden und Streichen an den armen Bauersläuten wurde Huisele vom Teufel gefasst. Man sieht heute noch den großen Graben, den der Teufel aus Wut gerissen hatte, als er mit Huisele fertig war.